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EFFECTUATION-ANSATZ
Die internationale Entrepreneurshipforschung untersucht ökonomische Entscheidungssituationen, in denen unternehmerische Gelegenheiten durch eine oder mehrere Personen entdeckt oder geschaffen, bewertet und ausgeschöpft werden. Eine zentrale Frage lautet dabei: Existieren unternehmerische Gelegenheiten (Opportunities) per se oder schaffen die jeweiligen Unternehmer (Entrepreneure) diese erst durch ihre Aktivitäten? Diese Frage lässt sich an konkreten Beispielen wie ebay, Grameen Bank, Staples oder Starbucks Coffee weiter denken:
- Waren hier die Märkte bereits vorhanden oder wurden sie "gemacht"?
- Schafften hier die Opportunities die Entrepreneure?
- Oder schaffen die Entrepreneure die Opportunities?
Schon anhand dieser wenigen Beispiele und Überlegungen lassen sich wesentliche Fragestellungen für die Entrepreneurshipforschung ableiten:
- Wie denken, entscheiden und handeln erfolgreiche Gründer?
- Gibt es Elemente, die Entrepreneure über Zeit, Branchen und Regionen hinweg gemeinsam haben?
- Gibt es einen gemeinsamen lehr- und lernbaren Kern zum Unternehmertum?
Antworten auf diese Fragen liefert der Effectuation-Ansatz von Saras Sarasvathy. Effectuation beschreibt eine von erfahrenen Unternehmern bevorzugte Vorgehensweise der Problemlösung und
Entscheidungsfindung. Der Effectuation-Ansatz stellt hierbei nicht bloß eine Abweichung von der kausalen, zielorientierten Vorgehensweise dar, sondern ist vielmehr eine Art des Denkens, die auf
einer von kausalem Denken unabhängigen Logik aufbaut. Somit stellt Effectuation einen neuen praxistauglichen und gleichzeitig wissenschaftlich fundierten Zugang zu unternehmerischen Denken und
Handeln bei innovativen Geschäftsideen und -modellen dar.